Wildlandstiftung in Amberg – Update Herbst 2024
Man konnte fast meinen, es tut sich nichts mehr an „unseren“ sechs Weihern der Wildlandstiftung.
Aber das täuscht. Auch wenn an unseren ältesten Erwerbungen in der Gemeinde Freudenberg die Entwicklung ruhig und reibungslos in ökologisch positiven Bahnen verläuft, gab es an den später hinzugekommenen Grundstücken neben der regelmäßigen Pflege und Kontrolle doch einige augenscheinliche Veränderungen:
Die Weiheranlage am Krumbach, Gemarkung Aschach
Im letzten Winter (Dez. 2023) wurden die wesentlichen Arbeiten (Erdbau und Rohrleitung) durch die Baufirma Braun aus Hahnbach, ausgeführt.
Die veranschlagten Kosten wurden eingehalten.
Im Frühjahr/Sommer 2024 schlossen sich dann noch Restarbeiten an. Beim ersten Hochwasser Ende 2023 mit 6 m³/s wurde nämlich plangemäß Wasser aus dem Krumbach abgeleitet; allerdings stand das Wasser nur einige Tage im Teich, da der Mönch sanierungsbedürftig und noch nicht richtig abgedichtet war.
Bei einem zweiten Hochwasser Anfang Juni 2024 (8 m³/s) zeigte sich, dass die dichte Ufervegetation den Einlauf in die Leitung behinderte und das System daher nur eine verringerte Leistungsfähigkeit hatte.
Die Verbesserungsmaßnahmen sind inzwischen abgeschlossen; das nächste Hochwasser kann also kommen.
Im nächsten Jahr bei besserem Wetter werden wir die Maßnahme der Presse und den Fachstellen präsentieren.
Die Teichkette am Hennenbach
Die Teiche hatten sich nach der Fertigstellung im Sommer 2019 gut entwickelt. Amphibien, diverse Entenarten, üppige und sehr abwechslungsreiche Vegetation stellten sich ein.
Eine vom Landschaftspflegeverband (LPV) Amberg Sulzbach veranlasste Zählung ergab allein an diesen drei Weihern acht verschiedene Libellenarten. Fotos aus dem Bericht siehe unten.
Und nicht zu vergessen: Wir haben hier einen erstklassigen Lebensraum natürlich auch für unser Wild!
Die paradiesischen Verhältnisse änderten sich, als ab 2022 „Meister Bockert“, wie der Biber in unseren Kreisen auch genannt wird, am Oberlauf des Hennenbachs (wieder) auftauchte.
Der hat nun unter Verwendung dutzender junger Bäume seinen Gestaltungsdrang unter Beweis gestellt und ganze Arbeit geleistet: Der Hennenbach wurde auf eine Strecke von fast 500 m mit wenigstens fünf Dämmen verbaut. Unter anderem so, dass an einer kritischen Stelle der ganze Bachquerschnitt 2,5 m hoch angestaut wurde, das Wasser über unseren untersten Teichdamm abfloss und diesen langsam erodierte.
In Abstimmung mit den Fachstellen – schnell und effizient – sollte der kritische Biberdamm beseitigt werden. Mit der Gemeinde Freudenberg und dem LPV wurde er gleich Ende Oktober entfernt. Kaum jedoch war der Bagger abgefahren war unser Baumeister sofort wieder da und verschwand erst nach einigem gutem Zureden.
Der Bachlauf hatte zwischenzeitlich sehr gelitten. Statt eines ca. 0,5 km strukturreichen und ökologisch hochwertigen Mittelgebirgsbachs waren fünf durchgehend verschlammte Staubereiche entstanden. Sehr schade.
Ich hoffe dass durch eine zusätzliche „biberfeste“ Sicherungsmaßnahme am Staurohr nun ein moderater Wasserstand im Teich gehalten werden kann
Wir werden die Sache auch 2025 weiter im Blick haben…
Peter Frölich, Naturschutzbeauftragter der BJV-Kreisgruppe Amberg
18.11.2024