Schule fürs Leben
Am 11.11.2022 durften wir die Schüler der RB5 der Montessorischule zu einem Exkurs in den Wald begrüßen. Unter der Organisation von Andreas Geilersdörfer, mit dem fachlichen Knowhow von Förster Martin Seits und tatkräftiger Unterstützung von Wolfram Seebauer begrüßten wir die Schüler im Forsthaus am Mariahilfberg.
22 Kinder verstärkt mit fünf Begleitpersonen fanden sich an dem nebeligen Freitag im Forsthaus ein. Nach der Begrüßung von Andreas Geilersdörfer wurde unter der Leitung von Förster Martin Seits der weitere Unterricht vollzogen. Zunächst einmal wurden die Regeln im Wald für Groß und Klein abgefragt. Diese konnten die Kinder flott beantworten.
Auf den Wegen zu bleiben, keine Tiere aufzuschrecken, keinen Müll im Wald zu hinterlassen oder nicht zu schreien, sehen die Kinder als selbstverständliche Regeln im Wald an.
Nun ging es schon an das Bestimmen von Baumarten. Mit Baumscheiben und Zweigen wurden zunächst Nadelbäume bestimmt. Neben den heimischen Baumarten, wie Fichte, Weißtanne, Kiefer (Föhre) und Lärche wurde auch die Douglasie erklärt. Der Unterschied von Fichte und Tanne wurde anhand von Zweigen erläutert. Eine kleine Eselsbrücke „Fichte sticht, Tanne nicht“ ist sehr hilfreich. Auch bei der Douglasie, deren Nadeln beim Verreiben nach Orange riecht, gibt es eine Gedächtnisstütze. Schließlich gibt es ein ähnlich klingendes Geschäft in dem man Düfte kaufen kann.
Nach den Nadelbäumen ging es mit Laubbäumen weiter. Hier gab es die Buche mit ihren ovalen Blättern, die Linde mit ihren herzförmigen Blättern, die Birke mit der weißen auch nass brennbaren Rinde, die Eiche, die auch auf unseren Münzen zu finden ist, und den Ahorn zu entdecken. Als besondere Baumart wurde die Lärche hervorgehoben, da dieser Nadelbaum im Winter seine Nadeln verliert.
Da der Wald nicht nur aus Bäumen besteht, sondern auch von Tieren bewohnt wird, wurde die Familie vom Rehwild mit dem Rehbock, der Rehgeiß und dem Kitz besprochen. Aber auch das Rotwild ist bei uns in einigen Waldgebieten heimisch. Hier besteht die Familie aus dem Hirsch, der Hirschkuh und dem Kalb. Dass das Reh nicht das Kind vom Hirsch ist, war für die Kinder nichts neues. Natürlich dürfen die Wildschweine nicht fehlen. Hier gibt es den Keiler, die Bache und viele Frischlinge. Zur Veranschaulichung der Reproduktion von Wildschweinen durften die Kinder eine Kopfrechenaufgabe am Beispiel einer Rotte mit 30 Wildschweinen, von denen 10 Bachen je 5 Frischlinge bekommen, lösen. Die hohe Zahl der Reproduktion beeindruckte die Kinder und veranschaulicht, dass auch die Jagd ein wichtiger Faktor für gesunde Tiere und einen stetig wachsenden Wald ist. Durch die Jagd wird auch gesundes und hochwertiges Fleisch gewonnen, dessen Ökobilanz kaum zu schlagen ist.
Nun aber genug von der Theorie. Rucksäcke gepackt und unter der Führung von Martin Seitz ab in den Wald. Hier gibt es viel zu entdecken. Wie groß und beeindruckend so manche Bäume werden können und warum so mancher Baum schief wächst.
Sogar für ein Waldspiel war noch Platz. Um sich etwas aufzuwärmen duften sich die Kinder einen Stock aus dem Wald holen und einen Kreis bilden. Der Stock in die linke Hand und dann bei 3 den Stock stehen lassen, einen Schritt nach rechts und den dort hoffentlich noch stehenden Stock wieder festhalten. Gar nicht so einfach in diesem kleinen Zeitfenster so viel Geschicklichkeit unterzubringen. Wer den Stock verliert ist leider ausgeschieden. Und am Ende bleibt ein Sieger übrig.
Nach dem spannenden Spiel ging es wieder weiter zum nächsten Haltepunkt. Hier wurden Fragen zu Wald und Forstwirtschaft gestellt, die die Kinder beantworten durften.
Und weiter ging es über den mit Laub bedeckten Boden. Das nächste Spiel hieß „Wer bin ich?“. Leon, einer der Schüler, bekommt hierbei ein Bild mit einem Tier umgehängt, das nur die Schulkameraden sehen. Nun darf Leon die Schulkameraden mit Ja/Nein-Fragen löchern, bis er herausfindet welches Tier er denn ist. Fragen wie „Kann ich fliegen?“, „Habe ich ein Fell?“ oder „Fresse ich Fleisch?“ sind sehr hilfreich. Nach genügend Fragen konnte Leon herausfinden, dass er ein Dachs ist. Das war ein sehr spannendes, lustiges und manchmal gar nicht so einfaches Spiel.
Nun ging es zurück zum Forstamt. Hier gab es eine heiße Feuertonne und eine wohlverdiente Brotzeit.
Obendrein wurde die Klasse mit Flyern zur Tierbestimmung ausgestattet, sodass die nächsten Spuren gelesen werden können und auch hier erkannt wird, um welches Tier es sich handeln kann. Poster für folgende Projekte und Referate wurden verteilt und kleine Kochbücher für die Lehrer. Zur Baumbestimmung wurden Bücher für das Klassenzimmer und die Bücherei überreicht.